Um mehr Sicherheit im Umgang mit den Anlauten gewinnen zu können, bieten Anlautsäckchen mit verschiedenen Gegenständen für Schüler*innen eine gute Alternative. Die Anlaute üben die Kinder, da sie die einzelnen Gegenstände anfassen können und dafür eine abstrakte Vorstellungskraft benötigen. So prägen sich die Anlaute besser ein.
Die Säckchen sind farblich unterschieden in Vokale (blau) und Konsonanten (rot), damit später beim Buchstabenalphabet ein Wiedererkennungswert möglich ist und die Säckchen gleichzeitig als Ergänzung dazu genutzt werden können. In den jeweiligen Säckchen befinden sich mindestens drei, möglichst fünf kleine Gegenstände, die mit dem jeweiligen Anfangslaut beginnen, z.B. Apfel, Affe, Armband, Ameise und Anspitzer.
Die Übung eignet sich als Einzel- oder Partnerarbeit und kann jederzeit erweitert werden. Die Fehlerkontrolle entfällt, da die vorgegebenen Gegenstände im passenden Beutel sind.
Herstellung der Anlautsäckchen
Anlautsäckchen gibt es in Montessori-Shops manchmal zu kaufen. Die Buchstaben darauf sind dann aber meist in einer Farbe. Auch schlichte Säckchen kann man kaufen. Günstiger und umweltfreundlicher ist es, ein gebrauchtes, schlichtes Baumwollbettlaken (Omas Schrank, Gebrauchtwaren-Kaufhaus oder Second-Hand-Laden) zu nehmen und 26 Rechtecke mit den Maßen 18 cm x 54 cm daraus zu reißen.
Im unteren Drittel des Rechteckes können nun in Richtung Mitte Buchstaben in den Farben Rot (Konsonanten) oder Blau (Vokale) als Großbuchstaben aufgemalt, bestickt oder appliziert werden. Die Rechtecke werden an den kurzen Seiten aufeinander gelegt und mit einem Zickzackstich an den Seiten zusammengenäht. Für die Kanten benötigt man 4 cm. Die Kanten werden 2 cm zum Innenteil des Beutels eingeschlagen, noch einmal 2 cm umschlagen und mit Stecknadeln festgesteckt. Der Saum wird bei einer halben Nähfußbreite (ca. 0,5 cm) genäht. An der oberen Kante des Beutels eine weitere Naht nähfußbreit anbringen.
Zum Schließen des Säckchens benötigt man jeweils zwei Kordeln, die am günstigsten aus Wollresten oder preiswerter Acrylwolle hergestellt werden. Wie schon bei der Flechtübung erwähnt, können Schüler*innen hier großartig unterstützen und gleichzeitig die Technik des Kordeldrehens erlernen. Jede Kordel muss ca. 50 cm lang sein. Vertikal zwischen der oberen Kantennaht und dem Saum die obere Lage der beiden Seitennähte mit einem Nahttrenner öffnen. In die so entstandene Öffnung einmal ringsherum mit einer Sicherheitsnadel eine Kordel einziehen und am Ende zusammenknoten. Eine zweite Kordel durch die zweite Öffnung genauso ziehen.
Nimmt man je ein Kordelende in die Hand und zieht seine Hände nach außen, schließt sich der Beutel. Jetzt brauchen nur noch passende Gegenstände gesammelt werden.
Erweiterung um Umlaute, Phonogramme und Doppelkonsonanten
Die Anlautsäckchen können erweitert und ergänzt werden. Wir haben dir jeweils eine Übersicht eingefügt, um dir das Sammeln von Gegenständen zu erleichtern.
ä | ö | ü |
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Bär Känguru Mädchen Schäferhund Sägefisch | Löffel Möhre König Römer | Bürste Mütze Küken Würfel Dübel |
au | ei | ie | eu |
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Auge Auto Maus Schaukel Schraube Traube Zaun | Ei Eidechse Eimer Schwein Seife | Biene Sieb Sieben Ziege | Beutel Eule |
ai | sch | ch | st |
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Hai Medaille | Schere Schuhe Schaf Schale Schaufel Schlange Schirm Schlüssel | Koch Tuch Elch Kelch | Monster Polizist Stein Stern Stier Strohhalm Storch Seestern |
sp | ng | pf | gl |
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Spule Spiegel Spinne | Engel Junge Klingel Wikinger Ring | Pflaster Zopf Pferd Schlumpf Pfeife Pfanne Pfeil | Glas Glocke Gleich |
ck | kl | nk | tz |
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Dreieck Socke Stock Viereck Wecker | Klebestift Klotz | Bank Geschenk Anker | Schatz Bauklotz Katze |
tt | ss | nn | mm |
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Zettel Watte Ratte Kette Mutter | Kissen Narzisse Fass Walross Schloss Kessel Tasse Messer | Tanne Pfannenwender Penny Spinne Brunnen Kanne Sonne | Flummi Kamm Gummiband Wäscheklammer Schwamm Hummer Schwimmbrille |
pp | ff | ll | dd |
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Puppe Pappe Lappen Teppich Cappy | Affe Stoff Giraffe Löffel | Wolle Libelle Brille Rollerfahrer Dollar Teller | Teddy Widder |
Buchstabenzuordnung
Diese Zuordnung festigt den Wiedererkennungswert der einzelnen Buchstaben. Sie ist eine 1:1-Zuordnung und besonders für die Schüler*innen interessant, die Buchstaben am Anfang noch nicht so verinnerlicht haben. Dazu eignen sich das Bewegliche Alphabet* oder andere Holzbuchstaben in doppelter Ausführung. Wir haben diese Übung als Matrix konzipiert. Die Fehlerkontrolle ist visuell.
Anlaute üben mit der Alphabetmatrix
Zum Üben der alphabetischen Reihenfolge haben wir (wieder) eine Matrix mit Gegenständen erstellt. Ist diese aus Stoff, lässt sie sich gut verstauen und nimmt wenig Platz ein. Die Grundlage unserer Matrix ist ein schlichter, fester Deko-Stoff, der am Rand versäubert werden muss. Die Linien und Buchstaben können aufgezeichnet, bestickt oder appliziert werden. Die Quadrate sind 10 cm groß.
Dazu wurde ein größerer Beutel (wie oben beschrieben) genäht, in dem die Gegenstände gelagert werden können.
Ergänzend zu den vorherigen Materialien können die Schüler*innen auch am PC oder Tablet Anlaute üben. Beispielsweise bietet die Seite Schlaukopf eine Anlaut-Übung, bei der auch die Fragen und Antworten vorgesprochen werden.
TEACCH-Mappe zum Alphabet und Anlaute üben
Wer nicht mehr so stark an Gegenstände gebunden ist, kann die Reihenfolge in einer TEACCH-Mappe üben. Für diese Klettmappe benötigt man lediglich kleine Buchstaben, einen Aktendeckel und selbstklebendes Klettband.
Die Fehlerkontrolle ist ein Kontrolldeckblatt.